Candle-Light-Dinner im ET

... und was Hocker und Autowerkstätten mit einer guten Ehe zu tun haben

Muss eine Ehe zur Jahresinspektion? Über diese und andere Fragen wurde nachgedacht beim Candle-Light-Dinner für Ehepaare im Evangelischen Treffpunkt am 5. März. Aber wie schon der Name der Veranstaltung sagt, geschah das nicht in Form eines Seminars, Workshops oder Vortrags mit Aussprache, sondern im Rahmen eines guten Essens in romantischem Ambiente.

Einem Team von ehrenamtlichen Mitarbeitern aus unserer LKG um Ehepaar Breßgott und Gisela Tarrach als Teamleiter war es gelungen, den Multifunktionsraum in ein stimmungsvolles kleines Restaurant zu verwandeln, in dem zwölf Ehepaare jeweils zusammen an einem Tisch Platz fanden und ausgezeichnet bedient wurden. Ein leckeres 3-Gänge-Menü und eine Auswahl an Getränken wurden zusammen mit Anregungen für das Zwiegespräch serviert.

Zuvor gab es einen Empfang im Foyer, bei dem Mitwirkende und Teilnehmer sich begrüßen und untereinander ins Gespräch kommen konnten. Dann aber sollte jedes Ehepaar nur noch Zeit für sich haben.

In seiner Begrüßungsansprache verglich Wolfgang Breßgott die Ehe anschaulich mit einem dreibeinigen Hocker. Jedes Bein des Hockers steht für eine der drei Komponenten Körper, Geist und Seele. In der Ehe müssen alle 3 in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, weil die Beziehung sonst in eine Schieflage gerät und sogar umkippen kann, wie der Hocker, wenn ein Bein an ihm deutlich zu lang oder zu kurz ist. Er verwies auch darauf, dass es ein Fehler ist, zu meinen, Ehe funktioniere von allein. Wie ein Auto, das nie gewartet wird, bleibt sie irgendwann auf der Strecke, wenn man nicht ab und zu bewusst etwas in sie investiert.

Anschließend reichten ein paar kleine Inputs wie der jeweils eigene Trauspruch oder eine Frage über den gegenwärtigen Stand der eigenen Ehe, damit nahezu alle Paare mit sich selbst beschäftigt waren und diesen Abend einmal nicht der Arbeit, dem Hobby, der Gemeinde, dem Geschehen um sich herum oder dem Rest der Familie, sondern nur ihrer Ehe widmeten. Ich hoffe, ich spreche für viele Paare, wenn ich sage: Das tat einfach nur gut.

Martin Luther hat einmal gesagt: „Es ist kein lieblicher, freundlicher und holdseliger Verwandtnis, Gemeinschaft und Gesellschaft denn eine gute Ehe, wenn Eheleute in Frieden und Einigkeit leben.“ (Tischreden oder Colloquia 1566) Muss eine Ehe zur Jahresinspektion? Weiß ich nicht. Tut eine Jahresinspektion der Ehe gut? Auf jeden Fall.

Stephan Birkholz-Hölter