Was macht eigentlich... Familie Gerlach?

Hallo liebe Gemeinde in Hannover,

seit Sommer 2016 wohnt Familie Gerlach nun in Parchim, in Mecklenburg Vorpommern. In unserer kleinen Stadt leben 18.000 Einwohner, es gibt eine Fußgängerzone, einen großen See und sogar ein McDonalds :)

Unsere Gemeinde, die Landeskirchliche Gemeinschaft Parchim, liegt direkt zwischen einem Gymnasium, auf dass unsere große Tochter Mia ab dem Sommer gehen wird und einem Kindergarten, in dem Anne arbeitet und den unsere kleinste Tochter Lotta besucht.

Es ist keine typische LKG, nur ein kleiner Teil der Mitglieder und Besucher sind über 60 Jahre. Viele Besucher sind auch keine Mitglieder und der Glaube an Gott und Jesus ist bei vielen noch nicht völlig ins Herz gefallen. Es kommen etwa 50-60 Besucher zu unserem AGO (Abendgottesdienst), Mitglieder haben wir jedoch nur 35.

Trotzdem gibt es viele Gruppen bei uns – vom Eltern-Kind-Kreis, über Jungschar und Jugend bis zu den Senioren ist alles vertreten. Zusätzlich wird Fußball und tänzerische Gymnastik wöchentlich angeboten. Auch wenn viele Leute unsere Veranstaltungen besuchen, ist es doch ein langer Weg bis Menschen anfangen zu glauben und ihr Herz in Gottes Hände legen.

Mecklenburg gehört tatsächlich zu den entkirchlichsten Ecken unsere Welt! So ist die Arbeit unserer Gemeinde eigentlich immer missionarisch, weil es keine Gruppe gibt, in der nur entschiedene Christen sitzen. Das stellt mich als Pastor oft vor große Herausforderungen, vor allem im Verkündigungsdienst.

Als große Unterstützer sind noch ein Missionarsehepaar und jedes Jahr 1-2 BFDler vor Ort (Bundesfreiwilligendienst) – natürlich haben wir auch einen ganzen Haufen von treuen und motivierten Ehrenamtlichen.

Musik ist auch ein wichtiger Bereich der Gemeinde, jeden Sonntag gibt es eine andere kleine Lobpreisband in denen Anne und ich und manchmal auch schon Ben und Mia uns einbringen.

Als großes Geschenk von unserem Gott haben wir ein sehr schönes altes Haus zur Miete bekommen. Jedes Kind kann ein eigenes Zimmer haben und es ist sogar noch Platz für ein Büro für mich. Wir haben einen wirklich großen Garten und die Gemeinde ist nur etwas mehr als einen Kilometer entfernt.

Lotta ist nun 4 Jahre alt und nutzt die Situation als Netzhäkchen gerne mal aus. Sie fängt in letzter Zeit an zu schreiben und zu zählen – eigentlich viel zu früh – aber so ist das wohl mit 3 älteren Geschwistern.

Ronja ist ein wirklich vorbildliches Schulkind in der 2.Klasse, sie hat einige Freundinnen gefunden, mit denen sie sich trifft und besucht die hier im „Osten“ typische Christenlehre.

Ben geht in die 4. Klasse, spielt fröhlich und begeistert Fußball im Verein, lernt Cajon und Schach spielen und wird nach dem Sommer auf die Orientierungsstufe wechseln. (Ja, die gibt es in Mecklenburg noch, hier gehen die Uhren alle etwas langsamer).

Mia ist auf dem Weg ins Gymnasium mit viel zu guten Bewertungen. Ihr Zimmer ist immer das ordentlichste von allen, sie lernt Gitarre und Ukulele mit ihrem Vater und macht seit einiger Zeit Leichtathletik im Verein.

Seit wir hier leben arbeitet Anne mit 50 % im Kindergarten. Nebenbei hilft sie viel in der Gemeinde; ob Kindergottesdienst, Nachtcafé, Musik im Gottesdienst, Putzeinsatz, oder Gottesdienstteam, mit viel Einsatz und Liebe ist sie bei allem dabei. Zu Hause hat sie eine Näh- und Bastelecke, die von ihr und den Kindern viel benutzt wird.

Ich bin immer noch dabei den richtigen Platz in der Gemeinde für mich zu finden. Neben Gottesdienstplanung und Durchführung gibt es viel Bereiche, in denen ich unterwegs bin, viele Dinge, die ich ausprobiere und viele Menschen, mit denen ich zusammen plane, was kommen soll. Eine Idee, die wir in diesem Jahr ausprobieren, ist recht spannend. Wir haben für jeden Monat ein Thema festgelegt. Dieses soll nicht nur Schwerpunkt im Gottesdienst sein, sondern möglichst in allen Gruppen unserer Gemeinde umgesetzt werden. Einen Monat lang ein Thema für die ganze Gemeinde – das soll uns näher zueinander und zu Gott führen.

Mein Hobby Billard pflege ich nach wie vor intensiv und wurde vor etwas mehr als einem Jahr sogar zum Vorsitzenden des Vereins gewählt. So kann ich meine Kompetenzen in Sachen Leitung auch für meinen Gemeindedienst verbessern.

Gesundheitlich geht es mir leider momentan nicht so gut. Ich hatte einen Bandscheibenvorfall und leide seit einem halben Jahr unter einem eingeklemmten Nerv, der Schmerzen im Bein erzeugt. Nach einer Schmerztherapie im Krankenhaus in Wernigerode, hoffe ich nun auf eine Reha-Maßnahme.

Insgesamt ist Familie Gerlach sehr gut in Parchim gelandet, wir haben Kontakte aufgebaut und fühlen uns wirklich wohl. Immer wieder denken wir auch gerne zurück an die schöne und intensive Zeit in Hannover, das gute Miteinander im Leben und Glauben bei euch.

Wenn ihr auf dem Weg zur Ostsee sein solltet, meldet euch und schaut gerne rein!

 

Felix Gerlach