An(ge)dacht Oktober/November

Gott allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.

Hiob 9,8-9

Hast Du schon mal versucht die Sterne zu zählen? Und wir sehen hier auf der Nordhalbkugel ja noch nicht einmal alle, wie z. B. das Kreuz des Südens. Selbst die Astronomen haben Schwierigkeiten und deshalb schätzen sie, dass es 300 Milliarden Sterne nur allein in unserer Milchstraße gibt und daneben sind noch Galaxien, bei denen wurde noch gar nicht angefangen zu zählen… Und manche von ihnen sind schon lange erloschen und sie sind so weit entfernt, dass das Licht immer noch bei uns ankommt. Für mich ist es unvorstellbar und dennoch weiß ich, dass Gott sie alle geschaffen und ihnen einen Platz gegeben hat.

Als ich gelesen habe, aus welchem Buch diese Verse stammt, war ich sehr erstaunt. Hiob hat ja eine sehr dramatische Wendung in seinem Leben erfahren und sowohl seinen Reichtum als auch seine Familie und seine Gesundheit verloren. Also hatte er allen Grund zum (Be)klagen und sich über Gott zu ärgern, oder? Aber dann sagt er solche Sätze und betont, dass Gottes Handeln von einer Größe ist, die wir mit unserem Verstand nicht fassen können. Und Gottes Weisheit und seine Logik weit über unsere Möglichkeiten hinausgehen und uns sprachlos machen. Und dass es in Gottes Hand ist, was mit der Welt und mir geschieht – auch wenn es Leid und Elend mit sich bringt.

Hiob führte hitzige Diskussionen mit seinen Freunden und schaffte es trotz allem in seiner Situation Gott zu vertrauen. Ich weiß nicht, ob ich es an Hiobs Stelle geschafft hätte, gleichwohl macht es mir Mut, es auch heute zu probieren und von Gott nicht zu erwarten, dass er alle Probleme aus meinem Leben entfernt. Und ich finde es sehr tröstlich, dass Hiob am Ende von Gott reicher beschenkt wird, als er vorher war und auch noch 140 Jahre alt wurde. Es lohnt sich auf jeden Fall mal das ganze Buch am Stück zu lesen.

Übrigens, falls Du Dich fragst, woher die Sterne ihr Licht bekommen, gibt es eine ganz logische Erklärung: Gott hat seinen Engeln den Auftrag gegeben, in den Himmelsboden mit Nadeln lauter Löcher zu stechen, damit etwas Licht auf die Erde fallen kann!

Viel Spaß beim Sternegucken wünscht Dir,

Regina Schmeer