An(ge)dacht August/September

Jesus Christus spricht: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?

Matthäus 16,15

Für wen halten die Leute eigentlich den Menschensohn?“ (Matth. 16,13). Jesus geht ins Gespräch mit seinen Jüngern. Es interessiert ihn, was man über ihn denkt, was hinter seinem Rücken erzählt wird. Wissen die Menschen eigentlich, mit wem sie es zu tun haben? Viele haben ihn schon predigen gehört, sind eine Weile mit ihm unterwegs gewesen und konnten sich ein Bild von ihm machen. Damals dachten viele Menschen, Jesus sei Elia, Johannes, Jeremia oder ein anderer großer Prophet (Matth. 16,13ff). Viele konnten (noch) nicht erkennen, dass Jesus der Sohn Gottes ist, der mit ganz besonderer Vollmacht auf die Erde kam und hier wirkte. Und doch hörten sie ihm aufmerksam zu, stellten Fragen, waren verwundert, verärgert und begeistert. Irgendetwas schien Jesus an sich zu haben, das bei den Menschen einen Eindruck hinterließ. Zu Recht stellt Jesus also die Frage: Für wen halten die Leute mich?

Auch wir finden für Jesus verschiedene Bezeichnungen. Der Vater, der für dich sorgt. Der Retter, der dich vom Tod errettet. Der Erlöser, der dich von Sünde befreit. Der Wundertäter, der Unmögliches möglich macht. Das Licht der Welt, das die Dunkelheit vertreibt und die Wahrheit ans Licht bringt. Diese Bilder können wir in der Bibel nachlesen, wir haben sie gelernt und können sie wiedergeben. Schwieriger wird es, wenn wir ganz persönlich werden und überlegen, wer Jesus für uns ist. Petrus erkannte von Herzen „Du bist der Christus“. Jesus, der Sohn des lebendigen Gottes. Diese wirkliche Erkenntnis kommt von Gott. Er kann uns den Schleier von den Augen nehmen und uns erkennen lassen, wer er ist und was er in unserem Leben bewirken möchte.

Doch wer ist Jesus nun für dich ganz persönlich? Was, wenn wir den Blick von der Bibel auf unser Leben richten? Welche Bezeichnungen finden wir dann? Wo wurde Jesus für uns erlebbar? Ich sehe Jesus zum Beispiel als Begleiter. Nicht immer gehe ich auf „den richtigen Wegen“, nehme Abkürzungen und Umwege. Dennoch bin ich sicher, dass Jesus mich begleitet, lenkt, wenn ich es zulasse und auch auf Umwegen treu an meiner Seite bleibt. Ich darf lernen, ihm zu vertrauen und zu folgen in dem Wissen, dass seine Wege gut sind, sogar besser als meine eigenen.

Wer ist Jesus für dich? Wir dürfen eigene Erfahrungen machen und mit anderen Menschen teilen. So können wir Jesus anderen Menschen näherbringen. Nicht mit auswendiggelernten Bildern, die in der Bibel nachzulesen sind, sondern mit ganz persönlichen Erfahrungen. Vielleicht ist es an der Zeit, einmal Auswendiggelerntes beiseite zu legen und darüber nachzudenken, wo du Jesus in deinem Leben ganz konkret erlebt hast. Denn vielleicht stellt Jesus auch dir die Frage: „Für wen hältst du mich?“

Rebecca Reglin